Burg Landskron
Daniel Wiedernig
Daniel Wiedernig
„9 Plätze 9 Schätze“

Burg Landskron auf dem Berg der Tiere

Die Burg Landskron ist eine der imposantesten Burganlagen Österreichs, gelegen zwischen dem Ossiacher See und der Bezirksstadt Villach, mit Aussicht auf die Karawanken. Sie wurde von Tieren erobert: Einerseits in der Adlerwarte, zum anderen mit den Japan-Makaken. So wurde der Burghügel zum Berg der Tiere.

Die Burg Landskron ist eine Felsenburg, gelegen nordöstlich der Draustadt Villach am Fuße der Ossiacher Tauern. Sie thront hoch auf einem Felsenkegel, 135 Meter über der Ebene. Der Burgfelsen dürfte bereits im 9. Jahrhundert vor Christus besiedelt gewesen sein, das belegen Funde wie Hügelgräber, Inschriftsteine und Schwerter. Einige Relikte sind heute im Kronensaal der Burg eingemauert.

Burg Landskron 9 Plätze 9 Schätze

Einst Besitz des bayerischen Klosters Altötting

Eine Urkunde von König Karlmann aus dem Jahr 878 bezeugt, dass der Besitz an das Kloster Altötting in Bayern geschenkt wurde. 1028 scheint Graf Ozzi als neuer Grundherr in den historischen Dokumenten auf. Später kommen die Grafen von Sternberg auf den Berg, die eine Burg errichtet haben. Dieses wiederum wurde 1330 an die Grafen Ortenburg verkauft.

Es ist eine Urkunde vom 25. Juli 1351, in der der Name „Landskron“ erstmals genannt wird. 1355 übernehmen die Habsburger die Herrschaft am Burgfelsen, 1392 wird der Besitz an den Grafen von Cilli verpfändet. Später folgen die Herren von Stubenberg, Kaiser Maximilian I. und der St.-Georgs-Ritterorden als Besitzer. 1542 ist das Schloss niedergebrannt und wurde als Ruine von Christoph Khevenhüller zu Aichberg gekauft, der damalige Landeshauptmann von Kärnten. Ab 1543 führte die Familie das Prädikat „von Landskron“. Spross Bartholomäus machte aus Landskron ein Lustschloss. Um 1600 ist es einer der prunkvollsten Herrensitze der Renaissance, gesellschaftliches Zentrum des Landes, Stammsitz der Khevenhüller und gleichzeitig Zentrum des evangelischen Glaubens.

Evangelische Bibeln wurden gedruckt

„Bartlmä“ war einer der Führer des Kärntner Protestantismus, in der Schloss-Druckerei wurden fast 16.000 evangelische Bibeln gedruckt. 1552 wurde Schloss Landskron auch von Kaiser Karl V. besucht. Zu dieser Zeit war das Schloss von einer doppelten Ringmauer mit sieben Türmen umschlossen, das Hauptgebäude hatte vier Stockwerke und einen hohen Schlossturm, weiters war die Anlage mit starken Wehrtürmen besetzt.

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Burg Landskron
Martin Hoffmann
Burg Landskron
Adrian Hipp
Burg Landskron
Daniel Wiedernig
Adlerarena
Adlerarena
Adlerarena
Adlerarena
Aderlflugshow
Adlerarena
Makakenbaby
Klaus Freithofer
Makakenbaby
Manfred Schusser
Affengehege
Affenberg Landsdkron

1628 wurde das Schloss beschlagnahmt, der evangelische Adel musste auswandern. 1639 erwarb Graf Dietrichstein das Schloss, 1812 brannte es nach einem Blitzschlag völlig nieder. Das historische Schloss wurde dem Verfall preisgegeben.

1953 entstanden Restaurant und Kaffeehaus

Erst 1953 wurde die Ruine von Hans Maresch wiederbelebt, er errichtete damals auf den Ruinen ein Kaffeehaus und Restaurant. Heute zählt die zum Teil revitalisierte Burganlage zu den schönsten Ausflugszielen in Kärnten, selbst mit dem Auto per ausgebauter (Maut-) Straße gut erreichbar.

Besucherinnen und Besucher erwarten prachtvolle Ausblicke auf das mächtige Bergmassiv der Karawanken und die Julischen Alpen. Auch der Ossiacher See, der Faaker See, die Drau und die Stadt Villach samt ihrem Hausberg Dobratsch scheinen von der Burg aus zum Greifen nahe.

Burg wurde zur Adlerarena

Die historischen Überreste der Burg Landskron sind seit 1983 Kulisse und Startplatz für atemberaubende Greifvogelschauen. Etwa 20 verschiedenartige Vögel, vor allem Adler, Geier, Milane und Uhu können aus unmittelbarer Nähe in freiem Flug beobachtet werden. Sie leben in einem europaweit einzigartigen Greifvogel- und Eulenpark. Durch die Handaufzucht der Tiere durch erfahrene Falkner sind die Vögel an Menschen gewöhnt und können so gefahrlos an Flugvorführungen teilnehmen. Neben der Aufklärungsarbeit wird in der Adlerarena auch ein Beitrag zum Artenschutz geleistet, als Partner diverser Programme weltweit.

Makaken aus Japan

Direkt unterhalb der Burg Landskron ist Österreichs größtes Affenfreigehege zu finden. Auf etwa vier Hektar umzäuntem Waldgrund leben etwa 170 Japanmakaken wie in freier Wildbahn, weder dressiert noch gezähmt. Das Gehege kann in Begleitung von Tierpflegern erkundet werden, direkter Kontakt mit den gar nicht scheuen Affen ist möglich. Die Tiere können auch bei Intelligenz- und Geschicklichkeitsübungen sowie beim Schwimmen im Badeteich beobachtet werden. Der Affenberg ist offizielle Außenstelle der Universität Wien. Erforscht werden die Einflussfaktoren auf das individuelle Sozialverhalten. Der Affenberg soll künftig zu einem internationalen Forschungsinstitut ausgebaut werden.